Dr. Fadls erstes Buch gegen den Terrorismus
Dr. Fadl—geboren Said Imam Al-Scharif—ist der Gründer der Ägyptischen Islamischen Jihadbewegung und fungierte vor der Gründung von Al-Qaida als Osama bin Ladens sowie Aiman Az-Zawahiris Mentor. Dr. Fadl, ein engagierter Moslem, Arzt und Mudschaheddin-Anführer, leistete Militärdienst an der Front gegen kommunistische Streitkräfte in Afghanistan und dem Jemen. Er verkündete seinen Widerruf im Jahr 2007 aus einem ägyptischen Gefängnis.
Kairo, Al-Misri Al-Yawm, 18. November 2007
[Schlagzeile: „Exklusiv! Al-Misri al-Yawm veröffentlicht die theologischen Revisionen des Dschihad. „Dschihad um Allah Willen“ befasste sich mit religiösen Verstößen, vor allem Tötungen aufgrund von Nationalität, Hautfarbe und Religionszugehörigkeit“]
Sein Codename ist Dr. Fadl.
Sein gebürtiger Name ist Said Imam Abd-al-Asis al-Scharif, geboren 1950 in der Ortschaft Bani Suef. Seinen Doktortitel erlangte er im Jahr 1974 durch seinen medizinischen Abschluss mit Ehrentitel an der Medizinischen Fakultät der Universität Kairo.
Dr. Fadl beginnt heute exklusiv in Ägypten auf den Seiten der Al-Misri al-Yawm seine Revisionen sowie die Revisionen seiner Organisation, Al-Dschihad, unter dem Titel „Die Rationalisierung des Jihad in Ägypten und weltweit“ zu veröffentlichen. Dazu hebt er auf der Titelseite hervor, dass sein „Schriftstück von dschihadistischen Splittergruppen in Ägypten als Grundlage zur friedlichen Orientierung zwischen ihnen und der ägyptischen Regierung angenommen wurde“.
Die Worte des Said Imam--der auf der Titelseite seines Schriftstücks noch einen weiteren Codenamen, nämlich Abd-al-Qadir Bin Abd-al-Aziz Fadl, nennt--sind korrekt und wahrheitsgetreu. Seit der frühere Emir des Dschihad seine Gebetstouren und Vorträge in Gefängnissen aufnahm, um seine Revisionen den Dschihad-Kadern zu offenbaren, haben sich hunderte von diesen denselben Revisionen angeschlossen. Dies hatte sogar eine positive Auswirkung auf deren Bedingungen, insofern das Innenministerium Dutzende der Dschihadisten entlassen hat.
Fadl, der Mentor und frühere Emir von Aiman az-Zahawiri, begründet sein Schreiben zum Dschihad im Islam als eine kontinuierliche und andauernde Farida [religiöse Pflicht], gibt jedoch zu, dass die „Dschihadisten“ zahlreiche Fehler begangen haben, die an Verderbtheit grenzten.
Der „Emir“ betont, dass ungerechtfertigtes Blutvergießen und Zerstörung von Eigentum zu den Dingen gehören, die Gottes Zorn am meisten auf sich ziehen.
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Gedankt sei Allah, dem Einzigen [Gott] und Bezwinger. Dem Gott des Himmels und der Erde und dessen, was dazwischen liegt. Dem Würdevollen, dem Barmherzigen.
Gedankt sei Allah, dem Weltengott. Wir danken ihm, wie es den Dankbaren geziemt. Wir beten und wüschen Frieden für seinen wahrhaftigen, ehrlichen Propheten, der von Seinem Gott als Gnade der Welten ausgesandt wurde, und für all seine Verwandten und Jünger. In diesem Sinne sandte Allah, der Allmächtige, Seinen Propheten Mohammed (Gebete und Friede seien mit ihm) mit Wissen und der wahren Religion aus, damit die Menschen mit Erlaubnis ihres Gottes von der Dunkelheit ans Licht, auf Seinen geraden Weg, geführt würden. Er [Allah] unterstützte ihn mit Seinem großartigen Sieg und seinen treuen Jüngern (Allahs Gebete und Friede seien mit ihnen allen). So manifestierte Allah Seine Religion durch ihn (Allahs Gebete und Friede seien mit ihm) und vollendete die Eroberung für ihn trotz aller hartnäckigen Feinde. So schuf der Prophet (Allahs Gebete und Friede seien mit ihm), und seine Jünger (Allahs Gebete und Friede seien mit ihnen allen) den islamischen Staat aus dem Nichts, bis er zu einem jungen, gewaltigen Staat wurde, der Araber, Perser, Türken, Berber, Kurden und westliche Völker umfasste. Danach erstreckte er sich unter der Herrschaft einer islamischen Großkalifats von Bangladesch im Osten bis nach Marrakesch [Marokko] und Andalusien im Westen, und von Taschkent, Aserbaidschan und dem Kaukasus im Norden bis nach Jemen und zum Bahr al-Arab im Süden, alles in einem einzigen, beeindruckenden Staat, der für 1.300 Jahre weiterexistierte, bis das Ottomanische Kalifat im Ersten Weltkrieg (1914-1918) zusammenbrach, als die Perlen der Muslime sich auflösten, sie schwach wurden und sich überall auf der Welt verstreuten.
Die Schwächung des Ottomanischen Kalifats gegen Ende des 19. Jahrhunderts führte dazu, dass die europäischen Länder die meisten Länder der islamischen Welt eroberten. Sie teilten die islamische Welt auf, plünderten ihre Ressourcen, und verhinderten ihren industriellen Fortschritt. Sie hielten ihre Bewohner in einem Zustand der Aufspaltung, Armut und Zurückgebliebenheit fest. Durch die Gewalt militärischer Besetzung zwangen sie den Ländern der Muslime ihre Kultur und ihre Gesetze auf. Diese europäischen Nationen schufen alsdann einen Staat für die Juden (Israel) im Herzen der islamischen Welt, um diese zu erschöpfen und zu demütigen. Angesichts ihrer Sünden ist es kein Wunder, dass den Muslimen all dies zustieß. Wie der Allmächtige schon sagte, „Welches Unglück euch auch immer zustößt, so wird es wegen Dingen sein, die eure eigenen Hände hervorgebracht haben“ (Sure Al-Shura, Vers 30) [Koranvers]. Diese feindselige Allianz hält die muslimischen Völker noch immer in ihrer Vormundschaft gefangen und verlangt weiterhin mehr und mehr Konzessionen im Sinne dessen, was schon der Allmächtige sagte: „Nie wird ein Jude oder Christ mit dir zufrieden sein, solange du nicht seiner Form von Religion folgst“ (Sure Al-Baqara, Vers 120) [Koranvers].
Die Förderung europäischer Kultur und die Anwendung europäischer Gesetze führten zur Verbreitung von Korruption und moralischem Niedergang in den islamischen Ländern. Die tugendhaften unter den Muslimen wurden sich dieser Gefahr bewusst und riefen dazu auf, Abhilfe zu schaffen, bevor der Zorn Gottes und allgemeine Zerstörung sie befallen würde. Sie glaubten, dass eine Rückkehr der islamischen Länder zur Rechtsprechung der Scharia oder ihres Gottes die Grundlage jeder Reform sowohl der Staaten als auch der Menschen sein müsse. Zudem ist es eine Pflicht für jeden Moslem, sich aufgrund seines Glaubens an seinen Gott nach der Rechtsprechung der Scharia zu richten. Er würde andernfalls sündigen, und sein Glaube würde unausgewogen sein, wenn er die Scharia fallen ließe. Dies lässt sich auf den Spruch des Allmächtigen zurückführen: „Aber nein, beim Herrn, sie können keinen (wirklichen) Glauben haben, bis sie Dich zum Richter in all ihren Rechtsstreitigkeiten unter einander gemacht und keinen Widerstand gegen Deine Entscheidungen in ihren Seelen mehr haben, sondern sie aus ganzem Herzen annehmen“ (Sure Al Nisa, Vers 65) [Koranvers]. Der Allmächtige sprach: „Wenn in einer Sache durch Allah und seinen Boten entschieden wurde, so steht es einem Gläubigen - ob Mann oder Frau - nicht gut an, irgendeine Entscheidungsfreiheit zu genießen. Denn wer Allah und Seinem Boten nicht gehorcht, der ist ganz offensichtlich auf dem falschen Weg“ (Sure Al Achsab, Vers 36) [Koranvers]. Daher ist die Widersetzung gegen Allahs Scharia der Ursprung des Niedergangs auf der Erde und im Jenseits. Umgekehrt vereint die Rechtsprechung auf Grundlage der Scharia für die Muslime das Beste in dieser Welt und im Jenseits. Wie der Allmächtige sagte: „Wenn die Leute in den Städten nur an Allah geglaubt und ihn gefürchtet hätten, so hätten wir sie mit Segnungen vom Himmel und von der Erde überschüttet“ (Sure Al Araf, Vers 96) [Koranvers]. Der Allmächtige sprach: „Wenn sie (die Heiden) (nur) auf dem rechten Weg geblieben wären, so hätten wir sie bestimmt mit Regen überschüttet“ (Sure Al Jinn, Vers 16) [Koranvers]. Die Geschichte der Muslime enthält reichliche Nachweise, dass sie Erfolg, Siege und Reichtümer ihr Eigen nannten, solange sie sich nach ihrer Scharia richteten. Diese leuchtende islamische Geschichte ist das einzige, auf das die Muslime in der heutigen Zeit noch stolz sein können.
Diejenigen, die in der heutigen Zeit die Rechtsprechung nach der Scharia verfolgen und sich gegen die Supermächte erheben, die nur die Demütigung und Schwächung der Muslime wollen, haben verschiedene Wege eingeschlagen. Einige islamische Gruppen haben im Namen des Heiligen Krieges für Allah Zusammenstöße mit der herrschenden Autorität in ihren jeweiligen Ländern oder auch mit den Supermächten und deren Bürgern gehabt, um den Status des Islam aufrecht zu erhalten. Solche Zusammenstöße verteilten sich über verschiedene Länder vom fernsten Osten bis zum äußersten Westen. Diese Zusammenstöße gingen mit etlichen Verletzungen der Schari [der religiösen Prinzipien, ein weiter gefasster Begriff als der der Scharia] einher, wie etwa dem Töten von Menschen auf der Grundlage ihrer Staatsangehörigkeit, dem Töten aufgrund von Haut- oder Haarfarbe, Töten aufgrund von Religionszugehörigkeit, dem Töten von Muslimen und Nicht-Muslimen, deren Tötung nicht erlaubt ist, sowie Übertreibung bei der Berufung auf Al-Tatarrus [Schuldfreiheit beim Töten von Zivilisten und Muslimen, die als „menschliches Schutzschild“ verwendet werden während des Angriffs auf den Feind], um dadurch den Kreis des Tötens noch zu erweitern, frei mit dem Geld derer umzugehen, die damit für ihre eigene Sicherheit bezahlen, und das Eigentum anderer zu zerstören. Nichts kann den Zorn Gottes so auf sich ziehen, wie ungerechtfertigtes Blutvergießen und Zerstörung von Eigentum. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine zuverlässige Weise, Misserfolg hier auf Erden sowie Scham und Rechenschaftspflicht im Jenseits zu ernten. Der Allmächtige sprach „... Jene, die sich den Befehlen des Boten widersetzen, seien hiermit gewarnt, denn sie könnten einer Prüfung oder einer schweren Strafe ausgesetzt werden“ [Sure Al Nur, Vers 63) [Koranvers].
Indem sie ihr Missfallen an diesen Verletzungen der Schari und der dadurch verursachten Korruption zum Ausdruck bringen, bringen die Unterfertiger dieses Schreibens sich selbst und den Muslimen im Allgemeinen einige religiöse Kontrollen zu Bewusstsein, denen die Theologie des Dschihad unterliegt. Sie bestätigen ihre Bekenntnis zu diesen Kontrollen, wie sie in diesem Schreiben dargelegt sind. Und sie rufen die anderen Muslime, vor allem die jüngere islamische Generation, dazu auf, sich zu ihnen zu bekennen und nicht aufgrund von Unkenntnis ihrer Religion oder vorsätzlicher Handlung die von ihren Vorgängern begangenen Verletzungen der Schari zu wiederholen. Denn sie [die Vorgänger] hielten weder die Religion aufrecht, noch halfen sie der Welt; vor allem auch, weil der Dschihad eine kontinuierliche religiöse Pflicht für das Volk der Muslime ist, seit Allah der Allmächtige ihn befahl und bis zu dem Zeitpunkt, an dem der letzte von ihnen am Ende unserer Zeit gemeinsam mit dem Herrn Christus (Friede sei mit ihm) den Antichristen bekämpft, wie es uns unser Prophet Mohammed (Allahs Gebete und Friede seien mit ihm) erzählt hat. Der Prophet beschreibt den Dschihad als „den Gipfel des islamischen Kamelhöckers“, denn Allah bewahrt durch ihn den Muslimen ihre Religion und ihre Welt, ihren Stolz und ihre Würde hier und im Jenseits. Es ist daher notwendig, die religiöse Pflicht des Dschihad vernunftmäßig zu erklären.
Wir formulieren diese religiösen Richtlinien, um Handlungen des Dschihad zu rationalisieren, und legen sie als Glaubensartikel an, zu denen wir uns bekennen. Wir fordern alle Muslime, und vor allem die Dschihadistengruppen in verschiedenen Teilen der Welt, dazu auf, sich nach ihnen zu richten. Dadurch können wir unsere Pflicht erfüllen, im Namen Allahs, seiner Schrift und seines Propheten (Allahs Gebete und Friede seien mit ihm) und im Namen aller Muslime unsere Ratschläge zu erteilen. Wir sagen dies, obwohl wir uns zugleich vollends bewusst sind und anerkennen, dass die Brüder Mudschaheddin überall auf der Welt im Großen und Ganzen eine noble Sache verteidigen und auf einer göttlichen Mission sind. Es stimmt nicht, dass sie nach materiellen Gütern streben. In Wirklichkeit haben viele von ihnen sich selbst und ihre kostbaren Besitztümer für den Stolz des Islam und der Muslime geopfert.
Die Glaubensartikel dieser Schrift:
Erstens: Die Religion des Islam
Die Religion des Islam ist die abschließende Religion, mit der Allah der Allmächtige alle von ihm in seiner Höhe ausgesandten himmlischen Botschaften zur Führung seiner Kreaturen abschloss. Er offenbarte sie dem letzten der Propheten und Sendboten, Mohammed, sowie ihm und ihnen [den Sendboten] die besten aller Gebete und das vollständigste Zeichen der Erkenntlichkeit.
Der Islam ist verbindlich für all jene - seien dies Menschen oder Dschinnen -, denen vom Zeitpunkt der Entsendung des Propheten bis zum Tag der Auferstehung Aufträge [zur Huldigung Gottes] erteilt wurden. Der Allmächtige sprach: „Wir haben dich als allgemeinen Boten an die Menschheit geschickt, sodass du ihnen eine frohe Botschaft bringst und sie vor Sünden warnst“ (Sure Saba, Vers 28) [Koranverse]. Der Allmächtige sprach: „Sag „Oh, Menschen, ich wurde zu euch allen geschickt als Bote Allahs““ (Sure Al Al Araf, Vers 158) [Koranvers]. Gemäß den Aussprüchen des Propheten in der Sahih Bucharyy [d.h., mit starken Belegen für die Zuschreibung] sagte der Prophet (Allahs Gebete und Friede seien mit ihm); „Ein Prophet wurde gewöhnlich zu speziellen Menschen geschickt; ich jedoch wurde an die Menschheit im Allgemeinen geschickt“. Darüber herrscht Einigkeit, und seit der Mission des Propheten bis zum Tag der Auferstehung sind alle Menschen „das angerufene Volk“, das zur Aufnahme in die Religion des Islam eingeladen ist. Sie sind es, auf die sich der Allmächtige bezieht, wenn er im Koran „Oh, Menschen“ sagt. Diejenigen, die dem Aufruf folgen, bilden „das angesprochene Volk“; dies sind die Muslime, auf die sich der Allmächtige bezieht, wenn er im Koran sagt: „Oh jene, die den Glauben fanden“.
Soweit im Hinblick auf die Menschen. Hinsichtlich der Mission des Propheten bei den Dschinnen verweisen wir auf das Ende von Sure Al-Ahqaf und den Anfang von Sure Al-Jinn.
Die Bedeutung der bindenden Natur der islamischen Religion: Die Tatsache ist, dass Allah der Allmächtige nicht alle seine Geschöpfe berücksichtigen kann, die seit der Mission des Propheten (Allahs Gebete und Friede seien mit ihm) bis zum Tag der Auferstehung, vom Zeitpunkt des Sichtens des Todesengels bis zum Zeitpunkt, an dem sie sich ins Grab legen, dann auferstehen und für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden, bis zu ihrem letzten Ziel entweder im himmlischen Paradies oder in der Hitze der Hölle angesprochenen werden, es sei denn, auf der Grundlage der islamischen Religion. Diejenigen also, die die Religion des Islam nicht angenommen haben bzw. diejenigen, die sie annahmen und dann später von ihrer Scharia durch Ausführung einer der Zuwiderhandlungen des Islam abfielen, werden zweifellos verdammt sein, wenn sie in diesem Zustand sterben. Allah der Allmächtige sprach: „Falls irgendeiner eine andere Religion als den Islam begehrt, so wird ihm diese Religion nie anerkannt werden, und er wird zu den Verlierern gehören“ [Sure Al Imran, Vers 85) [Koranvers]. Der Allmächtige sprach: „... jene Sekten, die diese Religion ablehnen, werden ihren Treffpunkt im Feuer haben ...“ (Sure Hud, Vers 17) [Koranvers]. Der Allmächtige sprach: „... Wenn du andere Götter Allah hinzugesellst, so wird deine Arbeit wahrhaft fruchtlos bleiben und wirst ganz gewiss zu den Verlierern gehören“ (Sure Al Zumar, Vers 65) [Koranvers]. Der islamische Scheich Ibn Taimiah (Allahs Gnade sei mit ihm) sagte: „Es ist ohne Zweifel bekannt in der islamischen Religion - und alle Muslime stehen dahinter - dass eine Person, die die Anhänger anderer Religionen als der islamischen oder die Befolgung einer anderen Scharia als der Scharia des Mohammed (Allahs Gebete und Friede seien mit ihm) unterstützt, ein Ungläubiger ist“ (Sammlung von Fatwas, Band 28).
Die Bedeutung der islamischen Religion: Es geht um „Istislam“ [zu deutsch „Hingabe“], d.h., dass man sich selbst vollständig von den Schari Allahs des Allmächtigen leiten lässt. Es handelt sich hier um das Gebot der Versklavung allein für Allah, der keinen Partner neben sich hat. Wie der Allmächtige sagte: „Sieh, sein Herr sprach zu ihm, beuge (deinen Willen vor mir). Er sprach, ich beuge (meinen Willen) vor dem Herrn und Wertschätzer des Universums“ (Sure Al-Baqara, Vers 131) [Koranvers]. Solche Hingabe, solche Bereitschaft, sich vollständig leiten zu lassen, und solche Versklavung lässt sich nur dadurch erreichen, dass man Allah in der Weise huldigt, wie der Allmächtige es möchte, nicht wie wir es möchten; nämlich, indem wir die Schari des Allmächtigen in jeder größeren oder kleineren Hinsicht des Lebens - nicht nur im Hinblick auf Glauben und religiöser Hingabe - befolgen. Das ist, was der Allmächtige in seinem Spruch ausgeführt hat: „Sag wahrhaftig: Mein Gebet und meine Aufopferung, mein Leben und mein Tod sind (sämtlich) für Allah, den Wertschätzer der Welten. Er hat keinen Partner neben sich. Dies ist mir geboten, und ich bin der erste, der sich seinem Willen beugt“ [Sure Al Anam, Verse 162) [Koranvers]. Der Allmächtige sprach: „... und wir haben auch da unten eine Schrift gesandt, die alles erklärt ...“ (Sure Al Nahl, Vers 89) [Koranvers]. So, wie die Botschaft des Islam für alle Menschen bindend ist, „worin ihre zeitliche und räumliche Allgemeinheit besteht“, [Anführungszeichnen in der Quelle], so ist sie auch für sie in allen Angelegenheiten ihres Lebens bindend, „und darin besteht ihre objektive Allgemeinheit“. Sie erfüllt all diese Funktionen bis zum Tag der Auferstehung, denn es gibt keinen Propheten nach Mohammed (Allahs Gebete und Friede seien mit ihm).
Wenn der Islam sich dadurch erfüllt, dass man Gottes Ziel Vorrang vor den eigenen Zielen verleiht, so besteht ein Verstoß oder eine Verletzung des Islam darin, dass man dieses grundlegende Prinzip verletzt. Diese Verletzung kann unterschiedliche Grade erreichen:
- Wer in alltäglichen Angelegenheiten der Suche nach dem Selbst Vorrang vor der Suche nach seinem Gott gibt, der begeht kleinere Sünden, und „dies ist Rebellion“;
- Wer in bedeutenderen Angelegenheiten der Suche nach dem Selbst Vorrang vor der Suche nach seinem Gott gibt, der begeht größere Sünden, und „dies ist Ausschweifung“;
- Und wer in wesentlichen Angelegenheiten der Suche nach dem Selbst Vorrang vor der Suche nach seinem Gott gibt, der ist ein Opfer der „Kufr“ [Ungläubigkeit] geworden. Denn Allah der Allmächtige hat Kufr als „höchste Form der Schlechtigkeit“ beschrieben (Sure Al Waqiah, Vers 46) [Koranvers]. Der Allmächtige sprach: „ ... Allah Partner beizugesellen ist doch eine Sünde von der schlimmsten Art“ (Sure Al Nisa, Vers 48) [Koranvers].
Allah der Allmächtige hat all diese Formen der Verletzung auf ihren verschiedenen Stufen untersagt. Der Allmächtige sprach: „... Aber Allah hat euch den Glauben geschenkt und ihn in euren Herzen wunderschön gemacht, und er hat Unglauben, Schlechtigkeit und Rebellion euch hässlich erscheinen lassen...“ (Sure Al Hujurat, Vers 7) [Koranvers]. All diese Sünden können noch während der Dauer eines Lebens durch Reue und Absolution wieder gut gemacht werden. Jenen aber, die in einem solchen Zustand sterben, ergeht es so, wie uns aus den Büchern des Glaubens und der Theologie gut bekannt ist. Al-Baihaqi bezog sich nach Al-Hulaymi (Allahs Gnade sei mit ihm) auf sie in seinem Buch „Shu'ab al-Iman“.
In seinem Buch „Übereinkünfte über die Prinzipien der Scharia“, Erster Band, erwähnte der Imam al-Shatibi (Allahs Gnade sei mit ihm), dass „Allah die Scharia in einer solchen Weise formuliert hat, dass man danach strebt, den Vorlieben des Gesetzgebers [Gottes] zu folgen“. Darin liegt die Bedeutung eines Auftrages, sodass ein Moslem nicht das Gegenteil tut, indem er den Text der Scharia so verzerrt auslegt, dass er mit seinen eigenen Vorlieben übereinstimmt, denn das wäre ja verschieden vom Willen des Allmächtigen.
Im Bereich des Dschihad im Namen Allahs des Allmächtigen handelt es sich hierbei um einen der Glaubenszweige bzw. den „Gipfel des islamischen Kamelhöckers“, wie der geliebte Auserwählte (Allahs Gebete und Friede seien mit ihm) es wörtlich bezeichnete. In diesem weitgefassten Bereich, dem Bereich des Dschihad, wird die Versklavung des Moslem gegenüber seinem Gott, dem Allmächtigen, dadurch umgesetzt, dass seinem Streben nach Gott Vorrang über seinem Streben nach sich selbst gegeben wird. Dies wird dadurch erreicht, dass der Moslem weiß, welche Pflicht Allah ihm zu einem bestimmten Zeitpunkt gemäß seinen Fähigkeiten auferlegt hat. Er erhält eine Belohnung für das, was er zu tun imstande ist, und ihm wird für die Sünde dessen vergeben, was er nicht zu tun imstande war. So verfahren die Muslime bei all ihren Angelegenheiten, im Hinblick auf den Dschihad wie auch auf andere Dinge. Wenn aber nun ein Moslem sich ein Ziel setzt, dessen Erreichung seine Fähigkeiten übersteigt und das seinen Umständen nicht entspricht - selbst wenn es an und für sich gerechtfertigt ist - und anschließend dieses Ziel mit allen Mitteln zu erreichen versucht, ohne sich an die Einschränkungen der Scharia zu halten, dann hat er seinem Streben nach sich selbst Vorrang vor seinem Streben nach Gott verliehen. So darf ein Moslem nicht handeln; vielmehr ist es die Art und Weise, wie revolutionäre Säkulare sich verhalten. Im Islam gibt es nicht so etwas, wie „der Zweck rechtfertigt die Mittel“ selbst, wenn der Zweck nobel und an und für sich gerechtfertigt ist. Im Gegenteil huldigt ja ein Moslem Allah durch die verwendeten Mittel ebenso, wie er ihn durch die Zwecke huldigt, die er verfolgt. Wenn er vor Erreichung seines Ziels stirbt, so erhält er eine Belohnung für den Versuch, und es wird ihm vergeben dafür, dass er das Ziel nicht erreichen konnte. Wie der Allmächtige sagte: „Wer für Allah sein Haus verlässt, der findet auf Erden viele weite und geräumige Zufluchtsorte. Wer für Allah sein Haus als Flüchtling im Namen Allahs und seines Boten verlässt und dann stirbt, der erhält mit Gewissheit seine Belohnung von Allah; Allah vergibt gerne und ist höchst gnädig“ [Sure Al Nisa, Vers 100) [Koranverse]. Wer jedoch einen Weg einschlägt, der nicht durch die Schari gestützt wird, dessen Handlungen sind null und nichtig und werden nicht durch Allah anerkannt. Wie der Allmächtige in seiner Herrlichkeit sagte: „... Allah verleiht (nur) den erbrachten Opfern derer Anerkennung, die rechtschaffen sind.“ (Sure Al Maidah, Vers 27) [Koranvers]. Der Prophet (Allahs Gebete und Friede seien mit ihm) sagte: „Wer eine Handlung vollführt, die wir nicht befohlen haben, dessen Handlung wird zurückgewiesen“, ein von Muslim [einer der Autoritäten im Hinblick auf die Aussprüche des Propheten] wiedergegebener Ausspruch. Die Bedeutung von „zurückweisen“ hier ist, dass Allah die betreffende Handlung nicht anerkennen wird. Daher ist es eine Pflicht, noch vor Ausüben einer Handlung festzustellen, ob die Handlung Rechtens ist, denn Allah in Seiner Herrlichkeit wird uns in Rechnung stellen, was er von uns forderte und was er als seine Schari für uns auswählte, nicht was wir wollen oder für richtig halten.
Von einem Muslim wird gefordert, dass er die Scharia befolgt, und er wird von Allah im Verhältnis zu den Bemühungen belohnt, die er im Rahmen seiner Möglichkeiten macht. Allah wird ihn nicht dafür zur Rechenschaft ziehen, was er nicht zu erfüllen imstande war, noch wird er ihn für das Nichterreichen des Zieles zur Rechenschaft ziehen. Das geht deutlich aus dem oben angeführten Vers („Wer sein Haus als Flüchtling verlässt ...“) und aus dem Ausspruch des Propheten (Allahs Gebete und Friede seien mit ihm) dazu hervor, was am Tag der Auferstehung mit den Völkern der Propheten und ihrer Anhänger geschehen wird. „Und ein Prophet kommt mit zwei Männern, und ein anderer Prophet kommt mit einem Mann, und noch ein anderer Prophet kommt mit keinem einzigen Mann“. Dieser Ausspruch des Propheten wurde von Ibn Abbas (Allah zeige sich zufrieden mit ihm) bestätigt. Dieser Ausspruch handelt vom Gehorsam gegenüber Allahs Willen, in dem „Ukascha dir voraus war“. Jeder von ihnen (Friede sei mit ihnen) tat, was Allah ihnen zur Verbreitung seiner Botschaft befohlen hatte. In Seiner Herrlichkeit zieht er sie nicht für die Anzahl ihrer Anhänger zur Rechenschaft. Insofern muss ein Moslem zwar seine Bemühungen im Sinne der Scharia machen, er braucht aber nicht unbedingt die Ziele erreichen, denn diese hängen von Allahs Schicksalsbestimmung, Seinem Willen und Seiner Herrlichkeit ab. Das Ergebnis ist erzielt, wenn die richtigen Gründe vorliegen, sofern das Schicksal nicht anders entscheidet. Es wird somit auch klar, dass die Aussage „jede Handlung ist nichtig, die ihr Ziel nicht erreicht“ einfach falsch ist. Denn hier haben wir einen Propheten (Friede sei mit ihnen), der seine ihm auferlegte Aufgabe ausführte, obwohl ihm keiner folgte, sodass er sein Ziel nicht erreicht hatte. Aber wurden dadurch seine Handlungen nichtig? Nein, denn Allah der Allmächtige sagte: „Wir haben einen Boten nur deshalb ausgesandt, damit uns in Einklang mit dem Willen Allahs gehorcht werde“ (Sure Al Nisa, Vers 64) [Koranvers]. Doch hier ist ein Prophet, auf den niemand hörte. War sein Handeln nichtig, weil er sein Ziel nicht erreichte? Damit wisst ihr, dass es nicht angemessen ist, den vorangehenden Satz auf jede einzelne Handlung anzuwenden, die ihr Ziel nicht erreicht, und zu sagen, dass eine solche Handlung nichtig ist. Das ist nicht wahr. Solange die Handlung in Einklang mit der Scharia ist, erhält ein Moslem seine Belohnung im Verhältnis zu den Bemühungen, die er unternimmt, selbst, wenn er dadurch sein Ziel nicht erreicht, wie durch den vorstehend erwähnten Vers bewiesen wurde. Und der Allmächtige sagte: „Dann wird jeder, der Gutes in einem Umfang tat, der dem Gewicht eines Atoms gleichkommt, es sehen. Und jeder, der Übel in einem Umfang beging, der dem Gewicht eines Atoms gleichkommt, wird es sehen“ (Sure Al Zalzalah, Verse 7 und 8) [Koranverse].
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